Archiv von April, 2015

Autofahren im Alter: Herausforderungen und Problemlösungen

Senioren unterschätzen häufig ihre eigenen Fähigkeiten

Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag des DVR, welche SPIEGEL ONLINE vorliegt, halten es 55 Prozent der Autofahrer für sinnvoll, die Fitness am Steuer ab einem bestimmten Alter testen zu lassen. Interessanterweise sinkt die Akzeptanz mit steigendem Alter und ist bei der Altersgruppe am niedrigsten, wo solche Tests am dringendsten benötigt werden: Nur 36 Prozent der Autofahrer im Alter von mindestens 60 Jahren würden sich testen lassen.

Die Umfrage zeigt, wie falsch einige Autofahrer ihre eigenen Fähigkeiten einschätzen. Dass natürliche menschliche Fähigkeiten wie Sehkraft und Reaktionsvermögen im Alter abnehmen, ist bekannt und normal. Dennoch scheint diese Gruppe zu störrisch zu sein, um das Problem erkennen zu wollen. Dabei zeigt die Realität, dass es sich keinesfalls um eine theoretische, sondern vorhandene Gefahr handelt: Laut dem Statistischen Bundesamt (PDF; 978 KB) sahen die Unfälle von Senioren im Jahr 2013 wie folgt aus:

- Die Anzahl getöteter Senioren im Alter von 65 Jahren nahm von über 3.000 Personen im Jahr 1980 auf etwas über 1.000 im Jahr 2013 ab. Dies ist im Grunde den verbesserten Sicherheitsvorkehrungen von Pkws zu verdanken.
- Der Anteil verunglückter Senioren ist in Bayern am höchsten (mehr als 320 Senioren je 100.000 Einwohner).
- Sofern Senioren in einem Unfall verwickelt waren, trugen sie in den meisten Fällen die Hauptschuld:
- ab 66 Jahren: 66,8 % Hauptschuld
- ab 75 Jahren: 75,5 % Hauptschuld.

Den Unfallursachen auf der Spur

Neben den bereits genannten Ursachen (eingeschränkte menschliche Fähigkeiten) gibt es viele weitere Ursachen, die bei Senioren zu Unfällen führen. Auch hier gibt die zuvor genannte Statistik des Statistischen Bundesamtes Aufschluss. Laut dieser verlieren ältere Menschen in komplexen Situationen schnell den Überblick. Autofahrer im Alter von mindestens 65 Jahren begehen häufiger Vorfahrtsfehler. Sie ist mit einem Anteil von 17,4 Prozent die häufigste Unfallursache. Weitere Unfallursachen sind Abbiegen, Ein- und Anfahren, Rückwärtsfahren sowie Wenden (16,7 Prozent). Weitere Unfallursachen:
- Abstandsfehler: 8,4 Prozent
- Falsches Verhalten gegenüber Fußgängern: 6,0 Prozent
- Nicht angepasste Geschwindigkeit: 5,2 Prozent
- Falsche Straßenbenutzung: 3,5 Prozent
- Fehler beim Überholen: 2,2 Prozent
- Alkoholeinfluss: 0,9 Prozent

Wie die Unfallursachen zeigen, handelt es sich klar um Einschränkungen der Wahrnehmungsfähigkeit, die für dieses Alter typisch sind.

Medikamente: Ein häufig ignoriertes Risiko am Steuer

Ein weiteres Problem, welches von Statistiken kaum eingefangen wird, sind Arzneimittel. Laut einer Studie der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) beeinflusst etwa jedes fünfte Arzneimittel das Reaktionsvermögen. Zu diesen Arzneimitteln gehören Beruhigungs- und Schmerzmittel, Schlafmittel sowie Mittel gegen Bluthochdruck, Allergien, Magen-Darm-Erkrankungen sowie Erkältungs- und Koronarmittel.

Der DVR informiert auf einer speziellen Webseite (www.dvr.de/medikamente) über die Risiken, die durch den Einfluss von Medikamenten am Steuer ausgehen können. Dort werden auch betroffene Arzneimittel genannt, sodass sich Autofahrer informieren können, ob sie zu dieser Gruppe gehören.

Fragen, um seine Verkehrstauglichkeit zu testen

Auch wenn ältere Autofahrer häufig der Ansicht sind, keine Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer zu sein, helfen einige simple Fragen, dies zu klären:
- Habe ich mich in letzter Zeit öfter verfahren?
- Habe ich nicht erklärbare Unfälle verursacht?
- Ist das Autofahren für mich anstrengend?
- Hat mich jemand auf meinen Fahrstil aufmerksam gemacht?
- Kann ich die Geschwindigkeit anderer Autos schwer einschätzen?
- Reagiere ich langsamer in kritischen Situationen?
- Fühle ich mich im dichten Verkehr unsicher?
- Fühle ich mich tagsüber am Steuer müde?
- Hupen andere aufgrund meines Fahrstils ungeduldig?

Interessierte können beim TÜV eine kostenpflichtige Leistungsüberprüfung nutzen. Die Alternative ist ein kostenloser Onlinetest zu Hause.

Fitness am Steuer online testen

Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) bietet jedem Autofahrer die Möglichkeit, über die eigene Webseite (Flash erforderlich) einen Selbsttest auszuführen. Mit der Aktion Schulterblick, wie der DVR seinen Test nennt, können Autofahrer selbst von zu Hause aus testen, wie fit sie am Steuer sind. Getestet werden mehrere Fähigkeiten, die für das Autofahren entscheidend sind, dazu gehören:
1. Sehschärfe
2. Kontrastsehen
3. Farbsehen
4. Hören
5. Informationsverarbeitung
6. Gedächtnisleistung

vdr-selbsttest

Am Ende des Tests folgt eine Auswertung, die zeigt, wie man in den einzelnen Kategorien abgeschnitten hat. Sollte es in einer der Kategorien Probleme geben, ist es äußerst empfehlenswert, professionelle Hilfe anzufordern.

Im Notfall: Auto verkaufen und Fußgänger werden

Es gibt 80-Jährige, die fit wie ein Turnschuh sind – und diese können mit ihrem Auto problemlos von A nach B fahren, ohne eine Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer zu sein. Doch nicht jeder Senior schafft es, im hohen Alter so fit zu sein. Wer nicht in diese Kategorie gehört und ernst zu nehmende Probleme besitzt, die nicht zu reparieren sind, muss das Autofahren – so schwer es ihm auch fallen mag – aufgeben. Diese Überwindung ist für viele Menschen ein großer Schritt. Viele weigern sich leider dagegen und fahren, obwohl sie eigentlich nicht mehr dazu imstande sind.

Alle anderen Senioren, die erkannt haben, dass sie einen Pkw nicht mehr sicher steuern können, können ihr Fahrzeug verkaufen und öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Für den Pkw-Verkauf können sie ihr Auto bewerten lassen, um herauszufinden, was es noch Wert ist. Mit dem Verkauf werden sie sich viele Jahre lang das Abo für öffentliche Verkehrsmittel finanzieren können.

  • 24. April 2015
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Sommermode 2015 für Damen im besten Alter

Gut gekleidet mit dem neuen Sommer- Look
Die Sommermode 2015 bringt Abwechslung und Farbe in den Kleiderschrank. Zarte Pastellfarben in Rosa, Zitronengelb und Mint sorgen für gute Laune, auch wenn im Sommer der Himmel einmal bewölkt ist. Die Farbe Blau erinnert an einen Tag am Meer und fließende, seidige Materialien liegen im Trend. Unifarbene Kreationen sind diesen Sommer eindeutig die Sieger, wenn Muster, dann Tiermotive und Blumen. Bei den Tiermotiven stehen in der kommenden Saison Vögel ganz weit vorne. Die Sommermode 2015 mit all den Trends und Neuerungen ist wie gemacht für Damen im besten Alter. Die neuen Stoffe und Schnitte wirken jugendlich ohne aber ins Lächerliche zu gehen und helfen mit, die eine oder andere Problemzone bestens zu kaschieren.

Blusen prägen die Sommermode
Blusen, Blusen und wieder Blusen. Diesen Sommer gehören Blusen ganz einfach dazu. Elegante Modelle zum Rock getragen oder eine sportliche Tunika zur Jeans. Verabschieden müssen sich die Damen aber von schlichten, weißen Blusen. Floral bedruckt und mit sommerlichen Streifen, die neuen Blusen bringen Schwung und Abwechslung in die Modewelt. Die Tuniken präsentieren sich im kommenden Sommer in vielen unterschiedlichen Farben und Schnitten. Besonders gut steht reiferen Damen eine Tunika mit Rundhalsausschnitt und einem zarten Gürtel zum Taillieren. Damit wird eine wunderbare feminine Figur gezaubert und gleichzeitig verschwindet der eine oder andere kleine Figur Makel. Nicht nur weil die Tunika jeder Frau und jeder Figur schmeichelt, ist dieses Kleidungsstück im Alltag und im Urlaub so beliebt. Durch die Materialien wie Baumwollbatist oder Seide sorgen sie gerade an heißen Sommertagen für einen hohen Tragekomfort.

Schlichte Eleganz oder verspielte Romantik
Diesen Sommer ist beides erlaubt. Verspielt und romantisch präsentieren sich die Kreationen mit Spitze, schlicht und elegant der Minimal- Look. Rosa dominiert bei der Damenmode. Sobald es wärmer wird, prägen die verschiedenen Rosatöne die Modewelt. Frauen über Vierzig können ohne Bedenken zu den Rosa-Nuancen greifen. Reifere Frauen brauchen keine Angst oder Bedenken haben, die Zeiten in denen die Farbe der Jugend vorbehalten war und als Barbie- und Prinzessinnenfarbe abgestempelt wurde, sind längst vorbei. Die Trends der Sommermode versprechen viel Fröhlichkeit und Luftigkeit. Enganliegende, figurbetonende Tops gehören der Vergangenheit an. Zwar sind im Sommer extrem dünne Spaghetti-Träger ein Must-Have, dafür liegen die Tops und Sommerkleider nicht hauteng am Körper an, sondern fallen sehr luftig und schmeicheln der Silhouette. Die filigranen Träger geben viel Einblick auf die Schulterpartie, aber verdecken durch den lockeren Schnitt so manche Problemzone im Bauch- und Hüftbereich. Bei diesem Look ist auch das Darunter von großer Bedeutung. Unbedingt zu trägerlosen BH’s greifen, sichtbare Bändchen zerstören dieses wunderbare Sommer-Outfit. Oberteile aus Viskose sind wie gemacht für den Sommer. Die leichte, weich fließende Qualität umspielt zart die Haut und wer sich für kurze, locker geschnittene Ärmel entscheidet, bekommt ein bequemes Oberteil, das herrlich leger sitzt.

  • 15. April 2015
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Allein lebende Senioren – häufig Opfer von Betrügern – was tun?

Hinter dem Namen “Enkeltrick” verbirgt sich eine hinterhältige Betrugsmasche, die immer häufiger Verbreitung findet. Die typischen Opfer sind meist ältere, allein lebende Menschen. Einer der Täter ruft das auserkorene Opfer an und gibt sich als Familienmitglied oder auch ein in Vergessenheit geratener Freund oder Freundin aus und bittet, mit der Behauptung in einer Notlage zu sein, um Bargeld. Nicht selten werden die potenziellen Opfer durch wiederholte Anrufe unter massiven Druck gesetzt.

Wie man sich erfolgreich schützen kann

Die Polizei rät zur Vorsicht, wenn sich ein Anrufer nicht mit Namen meldet. Sobald der Gesprächspartner Geldforderungen stellt, sollte das Telefonat unvermittelt abgebrochen werden, handelt es sich wirklich um einen Bekannten oder Verwandten, wird er sich gegebenenfalls auch persönlich bei dem Angerufenen melden. Aber auch hier gilt es Vorsicht walten zu lassen und niemals einem völlig unbekannten Menschen die Tür zu öffnen. Details über finanzielle Verhältnisse sollten stets verschwiegen und Geldbeträge keinesfalls an unbekannte Personen ausgehändigt werden. Sollte ein verdächtiger Anruf erfolgt sein, so sollte unverzüglich die Polizei verständigt werden. Die DGS, die Deutsche Gesellschaft für Seniorenberatung mbH steht älteren Menschen gerne mit weiteren Ratschlägen zur Seite und auch die Polizei bietet viele nützliche Hinweise, die man im Internet abrufen kann.

Geschickte Betrüger, die zu manipulieren verstehen

Man fragt sich, wie so ein Trick überhaupt funktionieren kann, da man doch seinen Freundes- und Verwandtenkreis kennt. Gerade vor ein paar Tagen war es die Mutter der Autorin, die zum Ziel eines solchen Betruges auserkoren war. Eine ihr zunächst fremde Person rief bei der alten Dame an, um sich nach deren Wohlergehen zu erkundigen. Nach anfänglichen Höflichkeiten und ein paar hingestreuten allgemeinen Informationen kam dann die Frage, ob sie denn wisse, wer dort am Telefon sei. Aus den genannten, willkürlich gewählten Rahmeninformationen suchte sich die Mutter der Autorin eine Person in ihrem näheren Umfeld, auf den diese Angaben passen könnten. Wer möchte sich schon die Blöße geben, nicht zu wissen, mit wem man gerade telefoniert. Mit weiteren gezielten, aber dennoch unauffälligen Fragen gelangte die Betrügerin an zusätzliche Informationen, die sie geschickt in das weitere Gespräch einbaute. Nach und nach entstand so der Eindruck, dass die alte Dame tatsächlich mit der vermeintlichen Verwandten sprechen würde. Es folgten Fragen nach Bargeld, Wertgegenständen und einigem mehr, die von der Mutter der Autorin zum Glück nicht zufriedenstellend beantwortet wurden. Das Telefonat wurde daher erst einmal beendet. Erst im Nachhinein wurde der alten Dame bewusst, dass da wohl offensichtlich etwas nicht stimmte und sie informierte die Polizei.

Argwohn tut not

Diese Masche ist eine leider bewährte Methode, um ältere Menschen zu verwirren. Ist kein Bargeld im Haus, so werden sie aufgefordert, doch umgehend zur Bank zu gehen. Hierbei werden sie von einem der Komplizen des Anrufers beobachtet. Die Geldübergabe wird dann über einen Mittelsmann vereinbart, da eine persönliche Begegnung ein zu hohes Risiko in sich birgt doch noch als Betrüger entlarvt zu werden, weil das Opfer den vermeintlichen Verwandten oder Bekannten zu gut kennt. Der Erfolg dieser Machenschaften ist erschreckend hoch. Die Einsamkeit der älteren Menschen spielt den Tätern in die Hände, sodass sie bereits mehrfach Beträge im fünfstelligen Bereich erbeuten konnten.

  • 8. April 2015
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