Diabetes Typ 2: Bessere Heilung für Füße?
Österreichisches Unternehmen Tissue Med Biosciences TMB macht Patienten mit diabetischem Fußsyndrom Hoffnung. Ein Gel mit neuartigem Wirkstoff verbessere die Heilung chronischer Wunden.
Weltweit leiden etwa 350 Millionen Menschen an der chronischen Stoffwechselkrankkeit Diabetes mellitus Typ 2, die im Volksmund unter der irreführenden Bezeichnung „Alterszucker“ geläufig ist.
Ein erhöhter Blutzuckerspiegel schädigt dabei die Blutgefäße und Nervenzellen der Patienten, bei jedem Sechsten bereitet der so genannte „Diabetische Fuß“ aufgrund von Durchblutungsstörungen und schlechter Wundheilung Probleme.
Diabetes Typ 2 ist medikamentös behandelbar. Sowohl die Apotheke vor Ort als auch die Versandapotheke des Vertrauens sind längst auf die Begleiterscheinungen dieser Krankheit ausgerichtet und bieten unter anderem Teststreifen fürs Messen des Blutzuckers sowie diverse Desinfektions- und Pflegeprodukte an.
Bald könnte das Sortiment um ein neuartiges Wundgel erweitert werden, das schnelle und vollständige Wundabheilung für Diabetiker verspricht.
„Auslöser für den Diabetischen Fuß ist eine schlechte Durchblutung. Es sterben zudem vermehrt Nervenzellen ab, so dass der Diabetiker Verletzungen zu spät bemerkt. Zudem heilen Wunden durch die schlechte Nährstoffversorgung im Fuß schlechter ab“, erklärt Zellbiologe Rudolf Berger, Geschäftsführer bei TMB, die Probleme.
Offene, chronische Wunden stellen ein hohes Gesundheitsrisiko dar und führen häufig zu einer Amputation des Fußes – allein in Deutschland ist das traurigerweise 40.000 Mal pro Jahr der Fall. Doch selbst wenn eine Heilung mit Antibiotika und sorgsamer Desinfektion geglückt ist, kann sich die gefährliche Situation rasch wiederholen.
Deshalb freut sich Berger, ein neues Wundgel mit integriertem Wirkstoff TMBP-3 entwickelt zu haben: „Das Produkt fördert die Teilung der Hautzellen und die Bildung neuer Blutgefäße. Es regt das Immunsystem an und verbleibt lange an den verwundeten, entzündeten Partien.“
Das versprechen andere Wirkstoffe auch, die bereits für Diabetiker in Form von Salben und Gels zur unterstützenden Selbstheilung auf dem Markt sind. Laut Berger sind die Nebenwirkungen des neuen Wirkstoffs allerdings geringer als bei bisherigen Präparaten.
Patienten, die sich fürs Wundgel von TMB interessieren, brauchen etwas Geduld. Erste Versuchsreihen verliefen im Labor zwar erfolgreich und im kommenden Jahr 2012 will Berger mit ersten klinischen Tests starten, doch bis zur Markteinführung dürfte es rund fünf Jahre dauern.
Am hohen Bedarf des Wirkstoffs zweifelt der Zellbiologe jedenfalls nicht: „Der Diabetische Fuß schränkt das berufliche und private Leben enorm ein und ist fürs Gesundheitssystem auch ohne Amputation sehr teuer. Außerdem profitieren von unserem Wirkstoff auch Menschen, die Verbrennungen erlitten haben oder OP-Wunden versorgen wollen. “
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