Eingriffe in das System

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Deutsche Rheuma-Liga fürchtet gravierende Nachteile für chronisch Kranke

Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V.

Bonn. Die neue Bundesregierung plant massive Eingriffe in das System der solidarisch finanzierten Krankenversicherung. Durch die positive Formulierung eines geplanten Ausbaus von Wahlleistungen werde verschleiert, dass diesem in der Realität der Abbau der Pflichtleistungen der gesetzlichen Krankenversicherung vorangeht, kritisiert die Deutsche Rheuma-Liga die im Koalitionsvertrag geplanten Maßnahmen.

„Der Wettbewerb unter den Krankenkassen soll nach den Plänen der Koalition wieder am Geld und nicht an der Qualität der Versorgung ausgerichtet werden“, analysiert Präsidentin Professor Erika Gromnica-Ihle. „Dies ist ein Schritt in die falsche Richtung.“

Prof. Dr. Gromnica-Ihle - Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V.
Präsidentin Prof. Dr. Gromnica-Ihle

Gravierende Nachteile für chronisch Kranke befürchtet die Deutsche Rheuma-Liga weiterhin durch den Abbau des morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleichs. Dieser hatte seit Beginn des Jahres erstmals dafür gesorgt, dass chronisch Kranke keine ungeliebten Versicherten mehr waren. „Nun soll wieder in das alte System zurückgerudert werden,“ kritisiert Gromnica-Ihle. Chronisch Kranke dürfen nicht zu Bittstellern gemacht werden.

Die Deutsche Rheuma-Liga appelliert an die neue Bundesregierung und die geplante Kommission, das System der solidarischen Krankenversicherung zu bewahren und nicht aus den Angeln zu heben. Gromnica-Ihle: „Einschnitte in der gesundheitlichen Sicherung chronisch kranker Menschen werden wir nicht schweigend hinnehmen.“

Deutsche Rheuma-Liga – Gemeinsam mehr bewegen
Über neun Millionen junge wie ältere Menschen in Deutschland leiden an Rheuma. Manche Krankheiten entwickeln sich schleichend über viele Jahre. Andere sind akut lebensbedrohlich und greifen die Organe an. Immer beeinflussen sie jedoch die Lebensperspektive und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.
Ob Menschen mit Arthrose, entzündlichen Erkrankungen, Fibromyalgie, Rheuma bei Kindern oder eher seltenere Krankheitsformen, die Deutsche Rheuma-Liga ist für alle da. Über 250.000 Mitglieder, aber auch Förderer wie Krankenkassen und Rentenversicherer, ermöglichen ein breites Spektrum an Leistungen. Mehrere Tausend ehrenamtlich Aktive informieren neu Erkrankte oder organisieren Bewegungsangebote und vielfältige weitere Angebote der Hilfe zur Selbsthilfe.

Quelle: openPR / Deutsche Rheuma-Liga

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Eine Reaktion zu “Eingriffe in das System”

  1. rk - älter werden - aktiv im Leben

    Das Problem des Gesundheitswesens liegt in der noch immer ungelösten Problematik, daß es sich über Beiträge von Arbeitnehmern finanziert sowie einem Steuerzuschuss.

    Bei sinkender Zahl von Arbeitnehmern durch Arbeitslosikgeit und Demografie, kommt natürlich auf die GKV eine Einnahmenproblem zu. Das kann sie nur lösen

    > über höhere Beiträge
    > höheren Steuerzuschuss oder
    > Leistungskürzungen.

    Da die Beiträge ja finanzierbar bleiben müssen bleibt also nur letzteres. Die Leistungskürzungen – sprich Rationierungen – werden völlig auf dem Rücken von Ärzten, Leistungserbringern und letztendlich Patienten abgeladen.

    Wobei den Ärzten der schlechte Part zukommt, dem Patienten eigentlich benötigte Leistungen verweigern zu müssen, oder diese umsonst zu erbringen. Weiters geschieht dies über Ausgliederung von Kassenleistungen in den Wahlbereich – wobei hier die GKV dann “Private Zusatzversicherungen” anbieten (verkaufen” kann.

    Wer das Geld dafür nicht aufbringt, geht leer aus, denn er muß mit dem Vorlieb nehmen was Minsterium und Krankenkassen als Notwendig erachten.

    Ausführlicher Artikel inklusive Filmlinks können auf meiner Website nachgelesen werden unter:
    http://www.aelterwerden-online.de

    Ruth Knittel

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