Reisen im Alter – Endlich genug Zeit

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Der Tourismus und damit verbunden die Möglichkeit, in praktisch jedem Alter zu reisen, hat unser Leben in den letzten Jahrzehnten einschneidend verändert. Dies trifft auch und gerade für Senioren und Ruheständler, gern auch Best oder Silver Ager genannt, zu. Reisen regt an, sorgt für Abwechslung und erweitert den persönlichen Horizont.

Fotolia.com © detailblick-foto

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Die Tourismusanalyse der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen zeigt in der Reisebilanz 2014, dass inzwischen fast jeder Zweite der mittlerweile 29 Millionen Menschen über 55 Jahre mindestens einmal pro Jahr eine Reise mit einer Dauer von fünf oder mehr Tagen unternimmt.  Tendenz steigend – sowohl bei den zwischen 50 und 64 Jahre alten sog. Jungsenioren als auch bei den Ruheständlern.

Bedenken sollten Menschen jenseits der Lebensmitte jedoch, dass der Körper meist länger braucht, sich in einer neuen, ungewohnten Umgebung zu akklimatisieren, auch wenn man körperlich fit ist und sich gesund fühlt. Das gilt gerade bei Reisen ins Ausland, und hier vor allem bei Fernreisen. Wichtig ist es in jedem Fall, sich selbst nicht zu überschätzen und langsam an die Gegebenheiten vor Ort anzupassen.

Die Anbieter im touristischen Sektor passen sich dieser wachsenden Zielgruppe an. So findet man seit einigen Jahren bei vielen Reiseveranstaltern eine steigende Anzahl von Angeboten für Ältere, wie z. B. Rundreisen, die von einem Mediziner begleitet werden. Das gibt natürlich Sicherheit, vor allem wenn im Vorfeld ein medizinischer Fragebogen ausgefüllt wird. Trotzdem sollte man sich erkundigen, welche Leistungen bei solchen Reisen eingeschlossen sind und ob der Arzt ggf. auch zusätzlich Kenntnisse in Reisemedizin besitzt.

Dennoch sollte sich jeder rechtzeitig vor der Abfahrt individuell und umfassend auf seine Reise vorbereiten – egal ob man in der Nähe bleibt und wieder an den Lieblingsplatz fährt, das man schon seit Jahren kennt, oder ob es einen in die Ferne zieht, um neue Orte zu entdecken. Zur persönlichen Gesundheitscheckliste sollten folgende Punkte gehören:

Vor der Buchung sollte abgeklärt werden, inwieweit der eigene Gesundheitszustand und mögliche Vorerkrankungen zum Reiseziel passen. Denn jemand, der Schwierigkeiten hat, lange Strecken sicher zu laufen, sollte sich nicht auf Wanderungen im Hochgebirge begeben. Wohingegen gemütliche Spaziergänge in der Natur durchaus Beweglichkeit und Ausdauer fördern. Barrierefreiheit ist gleichermaßen wichtig, besonders für gehbehinderte Menschen oder Rollstuhlfahrer, die Aufzüge oder Rampen benötigen, um sich ohne Einschränkungen bewegen zu können.

Ein paar Monate vor Abreise sollte man seinen Impfstatus beim Hausarzt überprüfen lassen, um für ggf. erforderlich werdende Auffrischungen ausreichend Zeit haben. Das gilt auch für eine gründliche Beratung zu möglicherweise speziellen Impfungen oder anderer Prophylaxe für ein bestimmtes Reisegebiet. Beispielsweise muss man bei manchen Malariamitteln bereits eine Woche vor Eintreffen im Zielgebiet mit der Einnahme beginnen. Auch müssen Gelbfieberimpfungen, die für bestimmte Zielländer, z. B. in Afrika, vorgeschrieben sind, bei speziellen Ärzten durchgeführt werden, und es kann manchmal dauern, bis man den Termin bekommt. Viele Krankenkassen bieten heutzutage auch Merkblätter für Auslandsreisen an. Und online kann man sich auf spezialisierten Webseiten, wie dem Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg, umfassend über gesundes Reisen informieren.

Hausarzt oder Apotheke beraten auch bei der Mitnahme bestimmter Medikamente. So gelten z. B. für manche Schmerzmittel in einigen Ländern strenge Auflagen für die Einfuhr, auch für den persönlichen Gebrauch. Wichtig ist es darüber hinaus, sich bei der jeweiligen Landesbotschaft oder auch auf der Webseite des Auswärtigen Amtes zu informieren. Auf jeden Fall sollte man eine aktuelle Bescheinigung des Hausarztes (in Englisch) mitführen, auf der vermerkt ist, welche Mittel in welcher Menge auf Dauer eingenommen werden müssen. Der Haus- oder Facharzt ist auch der richtige Ansprechpartner, um abzuklären, wann Medikamente eingenommen werden müssen, wenn man in ein Land mit Zeitverschiebung zu Deutschland reist. Oder ob an der Medikation etwas verändert werden sollte, weil man plant, im Urlaub z. B. beim leichten Wandern, aktiver zu sein als zuhause. Oder ob bestimmte Medikamente unter Sonneneinfluss Hautreizungen auslösen können. Denken Sie auch daran, ausreichend Sonnen- und Mückenschutz mitzunehmen.

Trotz all dieser mühselig erscheinenden Vorbereitungsmaßnahmen und der nötigen Vorsicht gibt es auch für Ältere ohne große körperliche Beeinträchtigungen selten einen Grund, eine Reise nicht zu machen.

Unser Tipp: Das Hotel Post direkt am Aachensee bietet eine außerordentlich schöne und erholsame Möglichkeit, die geplante Urlaubszeit zu verbringen. Siehe auch: http://postamsee.at/de/

3 Reaktionen zu “Reisen im Alter – Endlich genug Zeit”

  1. David

    Das Thema ist mir kein unbekanntest – meine Großeltern haben auch erst im Alter angefangen, bewusst wandern zu gehen. Vorher war oftmals nicht die Zeit vorhanden. Mit der richtigen Wanderausrüstung ging es dann aber schnell los. Mittlerweile bekomme ich Postkarten von überall aus den Alpen und deutschen Mittelgebirgen – sehr toll!
    Liebe Grüße

  2. Edwin

    Danke für die Informationen. Ich bin mittlerweile auch schon über 50 Jahre alt und werden demnächst mit meiner Frau in Fernost auf Wanderschaft gehen. Bevor die Reise losgeht, ist es sehr wichtig, dass man sich vom Arzt ausgiebig untersuchen lässt und einen Impfschutz holt.

    P.S.: Sehr guter Beitrag!!

    Grüße

  3. Tobias

    Sehr gute Zusammenfassung! Häufig ist es leider tatsächlich so, dass man erst im hohen Alter zum Reisen kommt, weil dann viele Verpflichtungen entfallen. Das finde ich eigentlich sehr schade, denn es gibt soviel sehenswertes zu entdecken. Man sollte also nicht zu lange warten, sondern wenn es geht sich auch die Zeit dafür einräumen. Generell gilt aber auf jeden Fall vorher: Vom Doktor durch checken lassen und alles abklären, damit es keine bösen Überraschungen gibt!

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