101 Jahre und 37 Stunden im Dauereinsatz

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Auch mit 100 Jahren noch lange nicht eingerostet
Draga Matkovic zu Gast bei Sandra Maischberger

Draga Matkovic - ARD - Menschen bei Maischberger
Draga Matkovic bei “Die
Hundertjährigen – wer kennt das Methusalemgeheimnis?” in Menschen bei Maischberger (ARD)

BAD REICHENHALL (gsp). Mit 101 Jahren ist man nun wirklich alt und Draga Matkovic lehrt all jene eines Besseren, die Alter mit Pflegebedürftigkeit, Gebrechlichkeit und Bettruhe gleichsetzen. Ganz im Rampenlicht stand sie diese Tage bei der Sendung „Menschen bei Maischberger“. Für die gezeigten kurzen Sequenzen mit der weltältesten und noch aktiven Pianistin war Matkovic 37 Stunden im Dauereinsatz, inklusive Flug und Fernsehauftritt.

Draga Matkovic - ARD - Menschen bei Maischberger

„Und sie war ganz die große Dame, nicht aus der Ruhe zu bringen und voller Begeisterung bei der Sache“, erzählt ihre Reisebegleiterin Maria Raich-Noppel, vom Seniorenzentrum Bayerisch Gmain, die Draga Matkovic während der Exkursion betreut hat. Abreise war um 9.00 Uhr mit dem Taxi zum Airport Salzburg. Dabei hatte Draga Matkovic nach zwei Abstürzen während des Krieges bis dato nie wieder ein Flugzeug betreten. Erst jetzt, mit über 100 Jahren, flog sie erneut und ließ sich seelenruhig in einem Tragesessel die Gangway hinauftragen, der Rollstuhl hatte keinen Platz.

Draga Matkovic - ARD - Menschen bei Maischberger

Um 14 Uhr in Köln angekommen und von einem ARD-Team herzlich empfangen, sollte der Fahrer auch gleich eine kleine Stadtrundfahrt machen, Matkovic war in ihrem langen Leben noch nie in Köln gewesen. Nach dem Einchecken im Hilton bestand sie auf eine kurze Führung durch die Innenstadt und den Kölner Dom, bevor sie sich dann doch ein Stündchen Schlaf gönnte. Der Tag war aber noch lange nicht vorbei. Probe am großen Konzertflügel in der Hotellobby war angesagt, den die Hotelleitung der alten Dame zuerst nur zögerlich zur Verfügung stellte. Schnell gaben ihr aber Gäste wie Personal Beifall, als die Pianistin Draga Matkovic sie eines Besseren belehrte. Nach einem festlichen Abendessen war es gegen 23.00 Uhr dann Zeit für die verdiente Nachtruhe.

Draga Matkovic - ARD - Menschen bei Maischberger
Draga Matkoviv, Heinrich Boland, Ilse Pohl und Marylka Bender-Kellerer zu Gast bei Sandra Maischberger.

Am Dienstag um 10 Uhr begann im Sendestudio bereits der erste Probelauf, die Sendung „Menschen bei Maischberger“ wurde von 12 bis 14 Uhr aufgezeichnet. „Die Matkovic ließ sich auch hier nicht aus der Ruhe bringen, nicht durch 50 Kameraleute, Regieassistenten, Techniker, Beleuchter oder Toningenieure, die konzentriert und unter Zeitdruck arbeiteten“, erzählt Maria Raich-Noppel. „Ein Problem hat ihr, verstärkt durch den Flug, das Hören bereitet. Sie musste sich darum immer wieder weit vorbeugen und nachfragen, weil sie einfach schlecht verstand.“ Nach einer Gulaschsuppe in der Kantine, gemeinsam mit Sandra Maischberger und den anderen „Methusalems“ – Ilse Pohl, Heinrich Boland und Marylka Bender-Kellerer -, ging’s zurück ins Hotel, um 17 Uhr mit dem Taxi zum Flughafen Düsseldorf und über Linz wieder nach Salzburg. „Wir waren pünktlich um 22.45, zum Sendestart, wieder im Seniorenzentrum in Bayerisch Gmain. Dann aber viel zu müde um den Fernseher noch einzuschalten.“

Draga Matkovic - ARD - Menschen bei Maischberger

Draga Matkovic war am nächsten morgen um 8 Uhr aber bereits wieder aktiv und freute sich über die große Resonanz durch die Sendung. 14 mal bin ich nachts noch angerufen worden. Selbst aus Griechenland rief ein alter Bekannter an. Und auch beim Sender selbst freute man sich. Die Einschaltquote stieg von den üblichen elf Prozent auf fast zwölf Prozent. „Ein toller Erfolg“, so Sandra Maischberger. „Ja, sie ist eine überaus herzliche und reizende Person, auch wenn man ganz privat mit ihr zusammen ist“, freut sich Matkovic. Im Mai gibt sie in Bayerisch Gmain ihr nächstes Konzert, begleitet von einer Opernsängerin, ein Mitbewohnerin des Seniornzentrums von Domus Mea.

Draga Matkovic - Andreas Büchner - Maria Raich-Noppel - Foto: Gerd Spranger
Andreas Büchner (Heimleiter, Seniorenzentrum Domus Mea) gratuliert Draga Matkovic zu dem erfolgreichen Fernsehauftritt. Rechts im Bild Maria Raich-Noppel, die der Pianistin zwei
Tage lang als Betreuerin zur Seite stand.
Foto: Gerd Spranger.

Heimleiter Andreas Büchner, unterstützt nach Kräften das Engagement seiner Künstler. 195 Menschen, Büchner spricht lieber von Persönlichkeiten, wohnen im Seniorenzentrum. „Wir haben den großen Vorzug, vom betreuten Wohnen bis hin zur Intensivpflege und Gerontopsychiatrischen Pflege, alles abdecken zu können. Natürlich bilden wir auch in den verschiedenen Berufsfeldern aus.“

Selbst hat Andreas Büchner im zweiten Bildungsweg noch ein Studium als Gerontologe abgeschlossen. „Einfach definiert, geht es dabei um das richtige Leben und das richtige Umfeld im Alter.“ 123 Pfleger, Therapeuten, Betreuer und Hilfskräfte sind in dem Seniorenzentrum beschäftigt.

Den Beitrag “Die Hundertjährigen – wer kennt das Methusalemgeheimnis?” finden Sie in der ARD-Mediathek
Menschen bei Maischberger.
 

Eingestellt von Detlef Klemme - BLiCKpunkt Redaktionsbüro

Im Mai gibt Draga Matkovic in Bayerisch Gmain ihr nächstes Konzert, begleitet von einer Opernsängerin, ein Mitbewohnerin des Seniorenzentrums von Domus Mea. Terminanfragen richten Sie bitte an unsere Redaktion.
 
Quelle: DOMUS MEA – Seniorenzentrum Bayerisch Gmain
 

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Eine Reaktion zu “101 Jahre und 37 Stunden im Dauereinsatz”

  1. Harti

    Draga Matkovic ist nur ein Beispiel für Aktivität im Alter. Der Beitrag hat mich dazu angeregt, nach weiteren „Aktivitäten“ zu diesem Thema zu suchen. Selbstverständlich bin ich auch fündig geworden und habe eine kleine Auswahl zusammen gestellt – als „Ansporn“ für uns alle.

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