Deutsche leiden früh unter Altersbeschwerden
Jenseits des 50. Lebensjahres beginnen die gesundheitlichen Beschwerden für die Deutschen. Zu diesem Ergebnis kommt ein europäischer Gesundheitsvergleich bei dem die deutschen Senioren zudem mit größeren Beeinträchtigungen der Gesundheit zu kämpfen haben als die Bewohner anderer EU-Staaten. Bestes Beispiel ist Dänemark: Die nördlichen Nachbarn leben im Schnitt elf Jahre gesünder und beschwerdefreier als die Deutschen. Das berichtet das Gesundheitsportal Imedo.
Um die Gesundheit und das damit verbundene Wohlbefinden älterer Menschen in Deutschland ist es nicht zum Besten bestellt. Der EU-Vergleich zur Gesundheit der Menschen im Alter hat gezeigt, dass deutsche Männer und Frauen lediglich einen Platz im hinteren Mittelfeld belegen. Im Alter von 50 Jahren dürfen sich deutsche Senioren auf durchschnittlich weitere 13,5 Jahre in Gesundheit freuen. Zum Vergleich: Beim Gesundheitseuropameister Dänemark sind es dagegen stattliche 24 Jahre. Im Vergleich mit den bevölkerungsreichen EU-Staaten Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien schneidet Deutschland hinsichtlich „der gesunden Lebensjahre über 50“ sogar am schlechtesten ab.
Bei der wissenschaftlichen Untersuchung stießen die Forscher auf unerwartete Unterschiede im gesundheitlichen Befinden. Sie beobachteten sowohl Unterschiede innerhalb der 15 Alt-EU-Länder als auch zwischen den zehn neueren EU-Ländern. Im Durchschnitt aller 25 Länder konnten 50-Jährige Männer und Frauen bis zu einem Alter von 67,6 bzw. 69,1 Jahren ohne körperliche Einschränkungen gesund leben. Die Schwankungen hinter diesem Ergebnis sind aber beträchtlich. Während Dänen etwa 24 Jahre bei bester Gesundheit bleiben, sind es bei den Esten nur neun Jahre. Ein Trend, der sich bei genauerer Betrachtung bestätigte: Die beschwerdefreien Jahre jenseits des 50. Lebensjahres sind bei den Alt-EU-Ländern länger als bei den Beitrittsländern. Kurios: Während die Polen eine geringere Lebenserwartung haben als die Deutschen, dürfen sie sich im Gegensatz aber über mehr gesunde Jahre über 50 freuen als ihre westlichen Nachbarn.
Als wesentlichen Faktor für die bessere Gesundheit in den Alt-EU-Ländern identifizierten die Wissenschaftler das jeweilige Bruttoinlandsprodukt und die daraus resultierenden anteiligen Ausgaben für Pflege und Gesundheit. Nach Angeben der Forscher können der Zeitraum „glücklicher Jahre“ um ein Jahr erhöht werden, wenn der Anteil der Gesundheits- und Pflegeausgaben für ältere Menschen am Bruttoinlandsprodukt um ein Prozent steigen würde.
Jürgen Ponath | textpoint Redaktionsbüro
Tags: EU-Vergleich, Gesundheit, Senioren
Am 31. August 2009 um 16:03 Uhr
Ich glaube ja, dass es mehr an der Einstellung und Lebensweise der Deutschen liegt. Sicher könnte die Erhöhung von Gesundheits- udn Pflegeausgaben helfen, aber eigentlich sollte schon präventiv vorgegangen werden. Gesündere Lebensweise und weniger Stress schon vor der Rente könnte viel mehr helfen. Dänemark ist für mich hier ein Vorreiter.
Am 24. September 2009 um 08:40 Uhr
Hallöchen,
Ich denke auch das es viel an der menthalen Einstellung liegt. Wenn man in einem Land lebt wo man durch Wirtschaft und Ungerechtigkeit durchweg demotiviert ist, wird man schnell depresiv und die Lebenslust sinkt rapide. Gerade auch was Stress angeht, weil der durch solches entsteht.
Viele Grüße
Lara