Muskelkater – Zeichen für falsches Training
Sport ist in jedem Alter gesund. Doch wer es mit der Bewegung übertreibt, der wird mit einem handfesten Muskelkater belohnt. Das ist so schädlich wie überflüssig. Vielfach sind nur ein paar Kenntnisse und einige angepasste Verhaltensweisen notwendig, um die stechenden Schmerzen nach dem Sport zu vermeiden.
Auch wenn die Ursache für das Auftreten des Muskelkaters noch nicht vollends geklärt ist: Experten und Sportmediziner gehen heute davon aus, dass der stechende Schmerz nach dem Sport von feinsten Rupturen der Muskulatur herrührt. Regelmäßiges Training – in dosierter Form – reduziert das Risiko. Und: Wer sich einen Muskelkater eingefangen hat, der hat für seinen individuellen Leistungsstand eindeutig zuviel trainiert. Weniger ist hier mehr. Die folgenden Erläuterungen sind demnach in das Reich der Mythen zu verbannen:
Stretching und Dehnen verhindern das Entstehen des Muskelkaters. Dehnübungen vor und während der sportlichen Betätigung sollen die Muskulatur auf die Belastung vorbereiten und Verletzungsrisiken minimieren. Vor dem Muskelkater schützen sie nicht. Und ganz wichtig: Niemals bis zur Schmerzgrenze dehnen.
Saunabäder lassen den Muskelkater verschwinden. Diese Meinung hält sich beharrlich auch wenn sie nicht zutrifft. Schwitzbäder fördern die Durchblutung und regen den Stoffwechsel an. Ein positiv-lindernder Einfluss auf den Muskelkater ist aber praktisch nicht nachweisbar.
Weitertrainieren und den Schmerz ignorieren ist die beste Therapie. Unsinn. Schmerzen, die durch den Muskelkater hervorgerufen werden, mahnen Sportler die Belastung zu reduzieren und eine Pause einzulegen bis die Beschwerden zurückgegangen sind.
Wer leistungsfähig werden möchte, der muss den Muskelkater akzeptieren. Falsch. Auch Leistungssportler dosieren das Training und bauen ihre Leistungsfähigkeit langsam auf. Wer nach dem Motto trainiert „viel hilft viel“, der trainiert mit Sicherheit falsch. Und so ganz nebenbei: Ein dosiertes Training mit angemessener Belastung führt eher zum Ziel als sinnlos Einheiten zu absolvieren.
Das Entstehen von Milchsäure im Muskel ist für den Muskelkater verantwortlich. Die weit verbreitete Erklärung für das entstehen von Muskelkatern gilt heute als überholt.
Jürgen Ponath | textpoint Redaktionsbüro
Tags: Muskelkater, Senioren, Training