Vielen Selbstständigen droht Altersarmut

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Um die Altersvorsorge der Selbstständigen in Deutschland ist es nicht zum Besten bestellt. Das berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung unter Berufung auf eine Studie des Mannheimer Forschungsinstituts Ökonomie und Demographischer Wandel (MES). Demnach ist gut ein Zehntel aller Selbstständigen in der Bundesrepublik von Altersarmut bedroht. Auf der Basis neuer Daten zu den Themen Vorsorgefähigkeit, Vorsorgebereitschaft und Vorsorgeniveau droht außerdem einem Fünftel der Selbstständigen eine sogenannte „relative Armut“ mit weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens.

Zum Hintergrund der erschreckenden Ergebnisse: Wie die Zeitung berichtet, sind diejenigen Selbstständigen in der Minderheit, die freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung oder ein berufsständisches Versorgungswerk einzahlen. Etwa drei Viertel der Selbstständigen sind nicht durch eine obligatorische Altersvorsorge abgesichert. Nach Einschätzung der Mannheimer Studie liegt dies offenbar nicht am Geld. Vielmehr stünden den Haushalten mit einem Selbstständigen als Hauptverdiener größere finanzielle Ressourcen zur Verfügung als Haushalten mit abhängig Beschäftigten. Das Nettogesamtvermögen ist durchschnittlich drei Mal so hoch, wenn man die Rentenanwartschaften nicht berücksichtigt. Der Anteil der privaten Altersvorsorge an den Vermögensverhältnissen beträgt aber nur vier Prozent.

Dramatisch nimmt sich die Situation der unteren Einkommensgruppen aus. Sie sorgen deutlich weniger vor als abhängig Beschäftigte. Gefahren lauern vor allem für Solo-Selbstständige. Ihre Zahl hat sich in den zurückliegenden 18 Jahren auf 2,3 Millionen Menschen nahezu verdoppelt. Tendenz: weiter steigend. Nicht wenigen droht mit der Grundsicherung im Alter ein Leben auf dem Niveau der Sozialhilfe.

Jürgen Ponath

Jürgen Ponath | textpoint Redaktionsbüro

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