Kneippen ist “in”

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Beim Gedanken an Kneipp kommen vielen Menschen sofort Wassertreten oder kalte Güsse in den Sinn. Das ist falsch und richtig zugleich, denn: Wasser spielt bei der Kneipp’schen Philosophie eine zentrale Rolle. Aber: Kaum jemand weiß, dass das ganzheitliche Kneipp-Prinzip auf fünf Säulen ruht: Wasseranwendungen, Ernährung, Bewegung, Heilpflanzen und Ordnungstherapie – ein fortschrittliches Konzept, das auf natürliche Art und Weise zu Gesundheit und Entspannung verhilft.

Das heutige Verständnis der Kneippanwendungen basiert nicht mehr ausschließlich auf den Vorstellungen des bayerischen Priesters und Hydrotherapeuten Sebastian Kneipp (1821-1897). Die Grundsätze wurden stetig weiterentwickelt und um Erkenntnisse der modernen Medizin ergänzt. Die Kernwerte der fünf Kneipp-Säulen im Überblick:

1. Wasseranwendungen: Als größtes Organ des Menschen nimmt die Haut die Kühle eines Tautropfens ebenso wahr, wie die Wärme eines heißen Dampfbads. Das nutzt die Kneipp’sche Wassertherapie und setzt auf die gezielte Anwendung von Kälte- und Wärmereizen. Behandelt werden damit nahezu alle Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Problemen bis zu Rheuma oder Stoffwechselstörungen.

2. Ernährung: Falsche Ernährung ist einer der wesentlichen Faktoren für eine schlechte Volksgesundheit. Sie verursacht jährlich Kosten in Milliardenhöhe. Es wird höchste Zeit für eine Rückbesinnung: Eine ausgewogene Ernährung ist die Basis für die Gesundheit. Das bedeutet nach dem Kneipp’schen Verständnis: hochwertige Vollwertkost, die reich an Vitaminen, Spurenelementen und Mineralien ist. Die Kost ist ausgewogen, naturbelassen und kalorienreduziert – und schmeckt vor allem gut. Obst, Gemüse, Salate und Vollkornprodukte helfen zu neuem Wohlbefinden.

3. Bewegung: Bewegung hält Körper und Geist fit. Beim Schwimmen, Radfahren, Reiten, Wandern Joggen, bei Golf, Tennis oder Skilanglauf, durch Gymnastik, Rückenschule und Massagen entwickelt man ein Gespür für die Kraft der eigenen Muskeln und Sehnen. Die Folge: Das Herz-Kreislaufsystem wird angeregt und die Leistungsfähigkeit steigt – außerdem wird das Immunsystem nachhaltig gestärkt.

4. Heilpflanzen: Bis heute sind Heilpflanzen – die ersten Medikamente – Grundlage für zahlreiche Medikamente. Der „alte“ Kneipp wusste, dass gegen jede Krankheit ein Kraut gewachsen ist und hat sich diese Erkenntnis zunutze gemacht. Salben, ätherische Öle, Badezusätze und Kompressen lindern Beschwerden. Tees, Dragees, Tinkturen oder Säfte entgiften und reinigen den Körper.

5. Ordnungstherapie: Ziel ist es, den Einklang von Körper, Seele und Geist zu erreichen. Mit autogenem Training, Joga oder Entspannungstechniken lässt sich dies bewerkstelligen. Das hat schon Sebastian Kneipp erkannt – auch wenn sich das Verhältnis zur körperlich-geistigen Gesundheit im Laufe der Jahre verändert hat: Die Grundprinzipien von Kneipp gelten bis heute.

Jürgen Ponath

Jürgen Ponath | textpoint Redaktionsbüro

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