Muskeltraining hemmt geistigen Verfall

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Die Online-Ausgabe von Medical Tribune berichtet, dass gebrechliche Senioren von gezielten Bewegungsprogrammen profitieren können. Aktivität im hohen Alter fördert die Selbstständigkeit und wirkt dem geistigen Verfall entgegen. Weil rund ein Drittel der über 80 Jahre alten Menschen unter Demenz leidet, kommt dem besondere Bedeutung zu. Heinz Mechling vom Institut für Sportgerontologie an der Universität Bonn prüft in Modellprojekten an Alteneinrichtungen, was Bewegungsangebote für Hochaltrige anrichten.

Im Rahmen einer Pressekonferenz anlässlich der 12. Jahrestagung der Kommission Gesundheit der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft zog Mechling ein positives Fazit. Programme, die einfache Übungen für Beweglichkeit, Kraft und Koordination beinhalten, bessern nicht nur den körperlichen Zustand, sondern scheinen zusätzlich dem geistigen Abbau vorzubeugen. Vor dem Hintergrund, dass die über 80-Jährigen die am schnellsten wachsende Altersgruppe in unserer Gesellschaft sind, ist das eine wichtige Erkenntnis. Um möglichst viele Senioren in das Programm einbeziehen zu können, werden die Übungen vornehmlich in Sitzkreisen durchgeführt.

 

Die Bewegungsprogramme für gebrechliche Senioren zielen darauf ab, ein Mindestmaß an Lebensqualität möglichst lange zu erhalten. Socken anziehen, Haare kämmen oder andere vergleichbare Tätigkeiten sind für die Bewohner von Pflegeheimen von großer Bedeutung. Auch die Sturzprophylaxe ist ein wichtiges Feld, die Bewegung günstig beeinflusst. Ein Modellprojekt an Pflegeheimen in Ulm hat gezeigt, dass ein Balancetraining das Sturzrisiko um 45 Prozent senkt. Das Sturzpräventionsprogramm wird seit 2003 in Baden-Württemberg angewendet und soll ab 2009 in ganz Deutschland mit der Unterstützung der AOK vorangetrieben werden.

Jürgen Ponath

Jürgen Ponath | textpoint Redaktionsbüro

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