Online Chats und soziale Netzwerke für Senioren

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Online Chats und soziale Netzwerke sollen nicht nur junge Leute ansprechen. Junge Leute greifen in erster Linie auf Portale wie Facebook, Myspace oder StudiVZ zurück, aber auch für die ältere Generation gibt es entsprechende soziale Netzwerke. Auf diesen Portalen kann sich die 50Plus-Generation über sämtliche Lebensbereiche austauschen, die nicht nur Hobbys, Kochen und Gesundheit umfassen.

Die Seiten für Senioren schießen wie Pilze aus dem Boden, was nicht zuletzt daran liegt, dass die Usergruppe der ab 50-Jährigen ein auffälliges Wachstum verzeichnet, das von keiner anderen Altersgruppe erreicht wird.

Online Chats für Senioren

Sind die Kinder aus dem Haus und wurde der Berufsalltag ad acta gelegt, muss das Leben neu organisiert werden. Das Internet bietet dazu unzählige Möglichkeiten. So gibt es zum Beispiel das Senioren-Portal platinnetz.de. Dort können Senioren unter anderem mit Gleichaltrigen den Online Chat nutzen und sich über jegliche Themen austauschen.

Zudem bietet dieses Portal die Möglichkeit, Treffen in der Region zu organisieren sowie Veranstaltungen zu suchen. Somit ist auch reale und nicht nur interaktive Kommunikation garantiert.

Boom der Internetportale für Senioren

Immer mehr ältere Menschen stürzen sich in das Abenteuer Internet. Laut einer Online-Studie von ARD/ZDF ist in den vergangenen Jahren keine Nutzergruppe so rapide angestiegen wie die der Senioren. Aus den USA schwappte ein regelrechter Boom nach Deutschland, der die Neugründung vieler Internetportale für die „Silver Surfer“ mit sich brachte.

Dass die Namen der Portale unter anderem TeeBeeDee, Multiply oder Eons lauten und eher an die Teenie-Generation erinnern, ist kein Zufall. Immerhin unterscheiden sich die älteren User nicht sonderlich von der Generation der Myspace-User. Denn genau wie die jungen Leute wollen sich die Senioren mit Gleichaltrigen verbinden und per Online Chat und dem Versenden von E-Mails Kontakte knüpfen.

Kritischer Umgang mit dem Netz

Der Umgang mit dem Netz ist von Seiten der Senioren eher als kritisch zu bezeichnen, da sie sich weitaus intensiver mit Angeboten befassen und ihre persönlichen Daten nicht unbedacht freigeben. Und wer denkt, dass sich die Senioren in erster Linie über Gesundheit, Kochrezepte und Alterspflege austauschen, der liegt falsch. Denn auch die 50Plus-Generation befasst sich noch mit Themen wie Liebe und Sex.

Sogar große Unternehmen wie Jamba und der Holtzbrinck Verlag sehen in den Portalen für die „Silver Surfer“ ungemeines Potential, sodass sich Investitionen absolut lohnen, da diese Altersgruppe meist über ein relativ hohes Einkommen verfügt und Marken gegenüber sehr loyal ist. Zudem sind Senioren in der Regel auch dazu bereit, Käufe im Internet zu erledigen.

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3 Reaktionen zu “Online Chats und soziale Netzwerke für Senioren”

  1. barmbina

    Mal ehrlich: welche 50-Jährigen würden sich selber als zu den Senioren zugehörig bezeichnen?
    Wenn “der Markt” glaubt, seine Zielgruppen auf diese Art kategorisieren zu müssen, müssen wir es doch nicht selbst tun.

    Senioren waren früher Menschen, die ihre Berufsphasen hinter sich hatten, üblicherweise ab ca. 65. Selbst von ihnen hielten sich viele noch lange nicht für so alt, um sich als Senioren zu fühlen und siedelten diesen Begriff auf eine Zeit jenseits der 70, 75 an.
    Und nun dürfen wir uns schon ab 50 dort wiederfinden? Was steckt dahinter?

    Irgendwie ist es ein recht schwammiger Begriff geworden, der neu definiert werden müsste oder einfach unpassend ist. Wie wollen wir denn heute die über 75-Jährigen nennen, die schließlich eine ganze Generation weiter sind als wir? Von gemeinsamen Interessen wird kaum die Rede sein können und was “den Markt” betrifft, wird auch das Kaufverhalten sehr voneinander abweichen. Im übrigen halte ich es für geradezu beleidigend (nicht der Autor des obigen Artikels ist gemeint *g*), auf einen Status als Konsumentin reduziert zu werden.

    Was die Generation 50-65plus angeht, ist es kaum verwunderlich, wenn ihnen das Internet vertraut ist. Haben die meisten doch schon in ihren letzten 15-20 Berufsjahren mit einem Computer umgehen und oft genug erleben müssen, dass ihre ursprünglich erlernte und ausgeübte Tätigkeit sich in einen EDV-Beruf verwandelte. Also auch hier kein Vergleich mit den Älteren, die auf diese Erfahrungen nicht zurückblicken.
    Und genau bei dieser Altersgruppe, die ab Mitte der 90er Jahre in den Ruhestand gegangen ist, ist m.E. interessant, wie viele sich erst danach auf den Umgang mit EDV eingelassen haben. Ich biete hin und wieder Kurse für Interessierte Senioren und Senioras an und bin immer wieder verblüfft, mit wie viel Spaß und Freude sie sich die Möglichkeiten ihres PC oder Laptop zu eigen machen und ganz individuelle Gebrauchsmuster entwickeln, keineswegs “von der Stange” und auf hohem Text- und Bildbearbeitungsniveau. Einige fangen an, illustrierte Bücher zu schreiben.
    Das Internet wird ebenfalls sehr individuell genutzt, überwiegend zur Information und Kommunikation mit Freunden/Bekannten. Massen- wie Kaufangebote scheinen eher unattraktiv – vielleicht, weil in diesem Alter andere Schwerpunkte gesetzt werden und die Konsumfreudigkeit einfach nicht mehr so wichtig ist?

  2. Olga Reiter

    Ich glaube, die Verteilung ist da recht unterschiedlich – ich kenne 70jährige, die sind in Sachen Internet fitter unterwegs als mancher Jugendliche, andere wiederum haben nicht mal einen PC zuhause. Hängt wohl wirklich stark vom Umfeld und der bisherigen beruflichen Tätigkeit ab.

    Wichtig ist – gerade auf den Titel “Online Chats” bezogen – aber auf jeden Fall, dass die Beschäftigung mit dem Internet nicht zum Tagesinhalt wird (das gilt aber nicht nur für Senioren), da die realen Kontakte viel wichtiger sind.

    Ich habe auch erst im “Senioren”-Alter von 58 mit dem Musizieren angefangen, in einer Musikgruppe – und das tut wirklich gut! Ich kann das Lesen des Buches “Unerhört!” wirklich nur jedem ans Herz legen – reinlesen kann man unter http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/176702.html

    Da geht es gerade darum, wie sinnvoll es ist, auch in höherem Alter mit dem Musizieren anzufangen… Chatten kann man dann immer noch danach ;-)

  3. Claudia Maier

    Sicher ist das Thema schwierig. Niemand will sich als Senior bezeichnen lassen. Die ,,Älteren” fühlen sich immer jünger und gehen auch Beschäftigungen nach, welche eigentlich für Junge konzipiert sind. Das ist sicher keine schlechte Bewegung.

    Ich nutze selber soziale Netzwerke und bin gespannt, was das neue Netzwerk netz-50plus.de taugt. Dies stellt eine gute Alternative zu Facebook, Seniorbook etc. da. Ich lasse mich überraschen.

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