”Fingerfood” macht Senioren wieder Appetit

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Erfolgreich: das innovative
Ernährungskonzept der CURA

Fingerfood macht Senioren wieder Appetit
Finger statt Besteck – das ist die Kernidee des speziellen Ernährungskonzeptes für Menschen mit Demenz, das die CURA Unternehmensgruppe gemeinsam mit der
RECATEC Dienstleistungs-GmbH entwickelt hat.

Berlin. Finger statt Besteck – das ist die Kernidee des speziellen Ernährungskonzeptes für Menschen mit Demenz, das die CURA Unternehmensgruppe gemeinsam mit der RECATEC Dienstleistungs-GmbH entwickelt hat. Mittelfristig soll es in allen Pflegeeinrichtungen der CURA eingeführt werden. Zu dieser Entscheidung führte der Erfolg des Pilotprojekts, dessen Ergebnisse jetzt unternehmensintern ausgewertet wurden.

Fingerfood hat das Ziel, Senioren, die nicht mehr mit Besteck essen können oder wollen, eine Alternative anzubieten und ihnen so größtmögliche Selbständigkeit und Selbstbestimmung zu ermöglichen. Sie erhalten eine Auswahl von Speisen, die ohne Besteck gegessen werden können. Die handgerecht zubereiteten Häppchen sind nicht größer als ein bis zwei Bissen und leicht zu kauen und zu schlucken. Dazu eignen sich zum Beispiel entsprechend zugeschnittene Fleisch oder Gemüsestücke, Kartoffeln, angedickte Süßspeisen in Stücken oder weiches Gebäck. Auch Suppen ohne Stückchen können in kleinen Bechern gereicht werden.

In zwei CURA-Einrichtungen ist das Fingerfood-Konzept bereits erfolgreich in die Praxis umgesetzt worden: Von September 2008 bis Januar 2009 lief mit besonderer fachlicher Unterstützung das Pilotprojekt in den CURA Seniorencentren Halle Lutherbogen und Ottendorf. Die Bewohner erhielten ihre Mahlzeiten in Häppchenform zum Greifen. Im Vorfeld wurde analysiert, für wen sich Fingerfood eignet, denn wer noch kann, darf auch weiterhin mit Besteck essen. Außerdem wurde beachtet, dass es sich um Speisen handelt, die die Bewohner kennen und in der Vergangenheit gerne gegessen haben.

Von den Bewohnern wurde das neue Angebot äußerst positiv aufgenommen – die Erwartungen an die neue Versorgungsform sind sogar noch übertroffen worden: „Zwei Bewohner, die zuvor nicht mehr selbstständig gegessen haben, sind durch die Darreichungsform als Snack wieder zum selbsttätigen Essen animiert worden“ berichtet Petra Klappach, die das CURA Seniorencentrum Halle Lutherbogen leitet. „Andere Bewohner, die sonst häufig umherliefen, blieben länger am Tisch sitzen. Sie hatten durchweg mehr Freude am Essen.“ Auch die Angehörigen wurden in den Prozess aktiv einbezogen: Es gilt, Verständnis aufzubauen, dass die für uns üblichen Tischmanieren teilweise aufgehoben werden.

Auch im Alter ist eine ausgewogene und ausreichende Ernährung besonders wichtig. Das Risiko für Mangelernährung und Austrocknung ist erhöht; und eine Demenzerkrankung kann noch zusätzliche negative Auswirkungen auf das Essverhalten haben. Bei vielen Menschen führt sie zu starker Mobilität und Unruhe; sie bleiben zum Teil nicht am Essenstisch sitzen und lassen sich schnell ablenken. Auch das Hunger- und Sättigungsgefühl verändert sich, so dass die Einsicht in die Notwendigkeit von Essen und Trinken fehlt. Wie das Pilotprojekt der CURA zeigt, bietet Fingerfood hier Abhilfe, auch zur Stärkung der noch vorhandenen Ressourcen der Eigenständigkeit.

Das sagt auch Claudia Menebröcker, Expertin für geriatrische Ernährungstherapie, die das Konzept maßgeblich mitentwickelt hat und der CURA für die optimale Seniorenbewirtung beratend zur Seite steht. „Die Ernährungsschwierigkeiten von Menschen mit Demenz sind hinlänglich bekannt“, erklärt sie. „Wir zeigen, wie man sie ernst nimmt und Lösungsmöglichkeiten bietet.“

Der Erfolg des Pilotprojekts gibt ein klares Signal zur Fortsetzung und Ausweitung des Fingerfood-Konzepts. Da die CURA in fast allen Seniorencentren eine hauseigene Küche betreibt, sind die Voraussetzungen hierfür gegeben. „Aktuell arbeiten wir an der Implementierung in den anderen Einrichtungen“, sagt Klaus Soltau von der RECATEC GmbH. „Dafür muss das Personal speziell geschult werden. Zwischen Küche, Pflege und Bewohnern entsteht durch diesen Prozess ein enges und vertrauensvolles Verhältnis.“

Ziel des Fingerfood-Angebotes ist zwar selbständiges Essen – allein gelassen werden die Bewohner aber nicht. Immer ist jemand anwesend, um gegebenenfalls zu unterstützen und zu dokumentieren, ob es schmeckt oder nicht und ob noch etwas nachgereicht werden darf. Bedrängt wird dabei niemand: Wie das neue Angebot zeigt, sind Toleranz und eine stressfreie Mahlzeitsituation das beste Rezept für den guten Appetit.

Eingestellt von Detlef Klemme - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Domizilsuche

 
Die CURA Seniorencentren Halle (Saale) und Ottendorf bei Kiel, finden Sie auch bei Domizilsuche.de – Ihrem Informationsportal für Wohnen & Pflege im Alter.

Quelle: CURA Unternehmensgruppe

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5 Reaktionen zu “”Fingerfood” macht Senioren wieder Appetit”

  1. Anna

    Moin,

    seit kurzem arbeite ich mit an Demenz erkrankten Senioren und würde gerne Fingerfood mit in mein Ernährungsangebot aufnehmen. Gibt es Literatur, sprich Rezepte dafür? Wenn mir da jemand einen Tip geben könnte wäre ich sehr dankbar.
    Grüße
    Anna

  2. Redaktion

    Detlef KlemmeVielleicht nehmen Sie einmal mit der Einrichtungsleitung
    der CURA Seniorencentren Halle (Saale) oder Ottendorf auf. Ich denke dort gibt man Ihnen sicher gerne ein paar Tipps.

    Detlef Klemme
    Redaktion Senioren-Blogger

  3. Nicole Kasper

    Sehr geehrte Damen und Herren,
    Ich habe Ihre Anzeige im Internet gesehen. Ich arbeite selber in der Altenpflege mit 11 Dementiellveränderten Menschen zusammen. Nun wollte ich Sie fragen, ob Sie mir vielleicht Anregungen geben könnte mit Fingerfood wo ich unsere Präsenzmitarbeiter mit insperieren könnte? Im vorraus schon mal recht herzlichen Dankfür Ihre Bemühungen.

    Mit freundlichen Grüßen
    Nicole Kasper

  4. Redaktion

    Detlef KlemmeGuten Tag Frau Kasper,
    bei dem Beitrag handelt es sich um keine Anzeige.
    Vielleicht googlen Sie das Thema einfach mal …
    Bei der Firma Oetker findet man z. B. einen Beitrag
    zum Thema Fingerfood für Senioren, einen weiteren in der
    Online-Sortimentsliste.

    Detlef Klemme
    Redaktion Senioren-Blogger

  5. heidi

    hallo zusammen,
    ich arbeite in einem Haus das nicht nur aus dementiellveränderten menschen besteht und mache gerade eine weiterbildung zur gerontopsychiatrischen fachkraft in pflege und betreuung. Meine Projektarbeit ist Fingerfood, auch wenn das von meiner Heimleitung und den PDL´s nicht gerade erwünscht war, aber der Bedarf besteht, denn diese Menschen benötigen einen sehr hohen Energiebedarf bis zu 4000kcal am Tag. Man erfährt soviel über den einzelnen Menschen auch wenn die Biographie vollständig ist.
    Ich kann nur dazu sagen, im Fingerfood ist soviel drin, z.b. was der MDK wünscht und was ein bew. noch machen kann.
    Weiter so!

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