DocMorris-Patientendaten im Internet

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ABDA fordert schärfere Kontrollen von Versandapotheken

ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände

Berlin, 5. Dez. 2008 – Datenschützer raufen sich die Haare angesichts der jüngsten Datenpanne im Versandhandel mit Arzneimitteln. Dem Bericht eines Branchenportals zufolge waren DocMorris-Kundendaten mehrere Tage lang in einem großen Videoportal zu sehen. Ein Kamerateam der Financial Times Deutschland hatte einen ausführlichen Beitrag für die Serie „Kreative Zerstörer“ über den Bestellablauf bei DocMorris produziert. ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf: „Es ist bezeichnend, dass sogar in einem Werbefilm über DocMorris sensible Kundendaten veröffentlicht werden. Das verdeutlicht, dass die Prozesse ausländischer Versandapotheken und deren Kooperation mit sogenannten Pick-up-Stellen deutlich kritischer als bisher hinterfragt werden müssen.“

Die deutschen Apotheker fordern, dass die Politik sich endlich den Problemen mit dem Versandhandel von Arzneimitteln stellt. Wolf: „Der Verbraucher- und Patientenschutz darf nicht länger den Partikularinteressen von Drogerie- und Handelskonzernen geopfert werden.“ Der jüngste DocMorris-Fall wirft nach Auffassung der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände zudem einen dunklen Schatten auf die Aktivitäten der Drogeriemarktkette Schlecker. Deren niederländische Versandapotheke will ihr Geschäft, das ebenfalls über Pick-up-Stellen läuft, ausbauen. „Die Ankündigung von Billigstpreisen verheißt nichts Gutes. Wir gehen davon aus, dass auch hier an der falschen Stelle gespart wird, um aus Arzneimitteln ein gewöhnliches Konsumgut zu machen. Die Folgen für die Patienten werden sich auf den ersten Blick in Ramschpreisen, auf den zweiten Blick durch gravierende Folgen wie Mehr- und Missbrauch von Medikamenten zeigen“, sagte Wolf.

Eingestellt von Detlef Klemme - BLiCKpunkt Redaktionsbüro

 
Quelle: ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände

 

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