Altersgerecht Bauen – Stürze vermeiden

Teilen:   facebook   facebook

Menschen im fortgeschrittenen Alter haben andere Ansprüche an eine bedarfsgerechte Gestaltung der Wohnräume als jüngere Generationen. Das Alter bringt nicht selten Einschränkungen der Beweglichkeit mit sich, die manchmal mit einer Abnahme der Körperkraft einhergeht. Das begünstigt die ohnehin schon größere Unfallgefahr von Senioren zusätzlich. Stürze sind die Hauptunfallursache der Älteren. Gelingt es, diese zu vermeiden, dann ist viel gewonnen. Bauliche Mängel sollten deswegen grundsätzlich behoben werden – insbesondere dann, wenn Bodenbeläge davon betroffen sind. Ein Augenmerk gilt auch der richtigen Beleuchtung. In schummriger Umgebung steigt die Gefahr von Stürzen überdurchschnittlich an. Wer also Umbaumaßnahmen erwägt, der kann sinnvolle Anpassungen für Senioren direkt in den Plan einarbeiten. Denn: Die damit verbundenen Annehmlichkeiten wissen durchaus auch jüngere Menschen zu schätzen.

Bauen ohne Barrieren bietet viele Vorteile: Hauseingänge ohne Stufen gewähren auch Rollstuhlfahrern leichten Zutritt. Sind die Türen mindestens 80 Zentimeter breit – besser sind sogar 90 Zentimeter – so ist das Hantieren mit Gehhilfen künftig kein Problem mehr. Praktisch, wenn auch nicht ganz billig, sind Antriebe, die Türen per Knopfdruck öffnen und schließen. Sind Türschwellen grundsätzlich erforderlich, dann kann der Bodenbelag so gestaltet werden, dass auch optisch auf das Hindernis aufmerksam gemacht wird. Wo immer möglich sollten Bauherren aber auf derartige Stolperfallen verzichten. Bei der Wahl des richtigen Bodenbelags raten Experten zu rutschfesten Materialien. Weitere Maßnahmen bieten sich an:

 

Treppen: Sicherheit in Treppenhäusern bietet ein durchgängiger Handlauf auf beiden Seiten. Das Geländer sollte dabei ebenso wie Handläufe sowohl über die erste als auch über die letzte Stufe hinausgehen. Die zum Einschalten der Beleuchtung erforderlichen Schalter sind ebenfalls vor der ersten Stufe anzubringen. Ist das nicht möglich, dann kann ein Bewegungsmelder helfen, das Treppenhaus hell zu erleuchten. Für Menschen mit starken Bewegungseinschränkungen sind Treppenlifte wertvolle Hilfsmittel.

Bad & WC: Hier geschehen mit Abstand die meisten Stürze im Haushalt. Deswegen sollten besonders Menschen, die unter Kreislaufproblemen leiden, auf eine Fülle an Haltegriffen vertrauen können. Sie sind hilfreich in Dusche sowie Badewanne und helfen darüber hinaus auch im Umfeld von Toilette und Waschbecken. Grundsätzlich sind Duschen für ältere Menschen besser geeignet als Badewannen, weil sich Hilfsmittel wie Haltegriffe oder Sitze leichter nachrüsten lassen und dem Benutzer ausreichenden Komfort bieten. Allerdings bieten Einstieghilfen für Badewannen heute einen guten Kompromiss für diejenigen, die auf eine Badewanne nicht verzichten möchten. Darüber hinaus bietet der Fachhandel zahlreiche Lösungen an, die ein Unterfahren des Waschbeckens mit dem Rollstuhl ermöglichen. Für den Notfall sollte das Hilfspersonal Zugang zum Badezimmer bekommen können. Türen, bei denen der Sperrriegel von außen geöffnet werden kann, machen das möglich.

Wohn- & Schlafzimmer: Sind die Sitz- oder Schlafmöbel zu niedrig, dann erschwert dieser Umstand älteren Menschen das Aufstehen unnötig. Tiefer positionierte Fenstergriffe erleichtern Senioren das Öffnen.

Küche: Auch im Bereich der Küche bietet der Handel zahlreiche Hilfen an: Einfach zu bedienende Höhenverstellungen von Schränken oder Arbeitsflächen erleichtern das Leben ebenso wie unterfahrbare Arbeitsflächen. Die Sicherheit erhöhen auch Mischbatterien, die sich mit einer Hand bedienen lassen und per Thermostat vor Verbrühungen schützen.

Jürgen Ponath

Jürgen Ponath | textpoint Redaktionsbüro

Tags: , ,

Einen Kommentar schreiben

CAPTCHA image