Spielekonsolen helfen Senioren

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Nintendo Wii, XBox oder Playstation – junge Menschen aller Nationen spielen sich durch fremde Welten und duellieren sich mit realen Kontrahenten in virtuellen Umgebungen. Die vermeintlich sinnfreie Freizeitgestaltung könnte jedoch auch positive Seiten besitzen, die man so nicht erwarten würde. Wie die Zeit in ihrer Online-Ausgabe unter Berufung auf die Deutsche Presseagentur (dpa) berichtet, könne das regelmäßige Training mit einer Spielekonsole ältere Menschen in der Entwicklung ihrer geistigen und körperlichen Fähigkeiten schulen.

Viele können – oder wollen – sich das Szenario gar nicht vorstellen: Oma und Opa daddeln an der Konsole und profitieren dabei auch hinsichtlich ihres Gesamtbefindens von dem Freizeitspaß. Wie das Diakonische Werk Bayern mitteilte, hat eine dreimonatige Untersuchung in Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik Erlangen aber genau dieses Ergebnis zutage gefördert. Die Bewohner eines Altenheims im oberfränkischen Hof hatten drei Monate lang mithilfe einer Spielekonsole virtuelle Spiele gespielt. Bowling, Tennis oder Dart – damit verbrachten die Senioren reichlich Zeit. Eine anschließende Untersuchung brachte dann ein unerwartetes Ergebnis: Fähigkeiten wie die Wahrnehmung oder die Erinnerung hätten sich nach dem intensiven Spiel verbessert, zitiert die Zeit die Untersuchungsergebnisse.

Die Gründe für dieses unerwartete Resultat sehen die Wissenschaftler in den Eigenheiten des Spielgeräts. Die Steuerungsfunktionen der Konsolenspiele wurden nicht nur mit einem Finger ausgeführt, sondern mit dem ganzen Körper. So werden beim Dart virtuelle Pfeile abgeschossen oder beim Bowling imaginäre Kugeln auf die Bahn gebracht. Das fördert die koordinativen Fähigkeiten der Heimbewohner. Ein Einsatz in der Altenhilfe könne demnach durchaus förderlich sein, so die Forscher.

Jürgen Ponath

Jürgen Ponath | textpoint Redaktionsbüro

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