Taillenumfang – Risikofaktor für Herzinfarkt und Diabetes

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Fettpolster rund um den Bauch gefährden die Gesundheit. Diese Erkenntnis ist nicht neu. Wie sehr die Ringe über dem Hosengürtel die Gesundheit in Mitleidenschaft ziehen dagegen schon. Denn: Wer ausgeprägtes Bauchfett mit sich herumträgt, der besitzt offenbar ein größeres Risiko einen Herzinfarkt zu erleiden oder an Diabetes zu erkranken als Menschen, die im Vergleich weniger Speck besitzen. Die Experten des Deutschen Herzzentrums in Berlin haben herausgefunden, dass der Taillenumfang offenbar eine exaktere Vorhersage der Entwicklung eines Herzinfarkts ermöglicht als der sogenannte Body-Mass-Index (BMI). Das Prinzip ist einfach: Ein großer Taillenumfang steigert das Risiko ein Metabolisches Syndrom zu entwickeln um bis zu 46 Prozent.

Menschen, die das Metabolische Syndrom entwickelt haben, leben mit einer stark erhöhten Gefahr Zivilisationskrankheiten zu erleiden. Genannt werden ausdrücklich Diabetes Typ 2 (früher auch als Altersdiabetes bezeichnet), Herzinfarkte und Schlaganfälle. Menschen, deren Körperfett um die Hüfte herum angelagert ist, besitzen sogar schon ein erhöhtes Erkrankungsrisiko, wenn der BMI noch im grünen Bereich ist. Den Grund dafür sehen die Mediziner im „Verhalten“ des Fettgewebes. Es tritt ähnlich wie eine Drüse zutage und besitzt vielfältige Stoffwechseleffekte, die das Entstehen der beschriebenen Krankheitsbilder begünstigen.

Die Weltgesundheitsorganisation hat den Normalwert für den Hüftumfangs exakt festgelegt. Bei Frauen wird ein Taillenumfang von 80 Zentimetern als normal bezeichnet, bei Männern sind 94 Zentimeter noch in Ordnung. Als Übergewicht wird ein Taillenumfang zwischen 80 und 88 Zentimetern bei Frauen bezeichnet. Männer sind zu dick, wenn der Bauchumfang zwischen 94 und 102 Zentimetern liegt. Von Fettleibigkeit sprechen die Ärzte, wenn der Umfang der Taille 88 Zentimeter bei Frauen und 102 Zentimeter bei Männern überschreitet. In Deutschland ist nur ein Drittel der Männer normalgewichtig. Über die Hälfte der Deutschen kämpft dagegen mit Übergewicht, knapp 20 Prozent sind fettleibig. Das bleibt nicht ohne Auswirkungen: Mehr als zwei Drittel aller Menschen, die einen Herzinfarkt bekommen, sind zu dick.


Jürgen Ponath

Jürgen Ponath | textpoint Redaktionsbüro

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2 Reaktionen zu “Taillenumfang – Risikofaktor für Herzinfarkt und Diabetes”

  1. Sabine

    Ich glaube bei meiner Oma ist der Tailienumfang schon größer als hier im text beschriebn…sollte ich deshalb sie zum Arzt schicken?
    Sabine

  2. Stefan

    Eine im April 2010 veröffentlichte Studie der Ludwig-Maximilians-Universität belegt, dass die Bestimmung des BMI nur eingeschränkt tauglich ist, um eine Aussage über die gesundheitlichen Risiken der betreffenden Person zu machen.
    Anstatt dessen scheint die Verteilung des Fettes eine größere Rolle zu spielen, wobei Bauchfett als die gefährlichste Art von Übergewicht eingestuft wurde.

    Es macht also Sinn, den Bauchumfang zu messen, anstatt über Gewicht und Körpergröße den Body Mass Index zu bestimmen.

    Für Männer und Frauen gibt es hier unterschiedlich Masse. Als Mann sollten Sie laut dem National Institute of Health (USA) einen Bauchumfang von 88cm nicht überschreiten, als Frau leidet Ihre Gesundheit bereits ab 80cm.

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